AL-ANDALUS - REICH DER BEGEGNUNGEN
Im Jahre 711 erreichten die Moslems, unter der Führung von Tariq Ibn Ziad, Spanien und eroberten einen großen Teil des Landes. Nur Asturien und Galizien blieben in den Händen von den Christen. Das Königreich Al-Andalus dauerte fast 800 Jahre, eine Zeit des Fortschritts in der Medizin, der Mathematik, der Architektur, der Philosophie und in der Musik. Córdoba was das wichtigste Kalifat der arabischen Welt, wo sich die größte Bibliothek Europas befand mit fast 400.000 Manuskripten. Al-Andalus war vor allem ein Ort der Begegnung und Toleranz zwischen drei Kulturen: die muslimische, die jüdische und die christliche.
Obwohl die Christen die Reconquista (Rückeroberung) bereits im Jahre 722 begannen, dauerte ihre Vollendung mehr als 700 Jahre. Es war ein sehr blutiger Krieg, wo viele starben. Schritt für Schritt dringen die Christen von Norden nach Süden vor, bis schließlich am 2. Januar 1492 die Katholischen Könige (Los Reyes Católicos) Granada, das letzte arabische Königreich einnahmen und Muhammad XII, den damaligen Sultan nach Marokko (Fès) vertrieben.
Obwohl Andalusien die größte Region Spaniens ist, war sie viele Jahrhunderte über auch die ärmste. Am Anfang des 20. Jahrhunderts fingen die Andalusier an auszuwandern, nicht nur nach Amerika sondern auch, in den Fünfzigern Jahren, zu den großen Städten Spaniens und zu den nördlich gelegen Ländern, vor allem nach Frankreich und Deutschland. Heutzutage sind viele von ihnen nach Andalusien zurückgekehrt, die seit 1978 eine unabhängige Gemeinschaft ist und seit 1986 zur Europäischen Union gehört. So ist Andalusien noch einmal ein Ort der Begegnungen zwischen Dörfern, Kulturen und Kontinenten. Von den 14 % der Ausländer, die in dieser Region leben, setzt sich ein großer Teil aus Deutschen und Engländern zusammen, die in Andalusien den idealen Ort zum ausruhen und leben fanden. Trotzdem kennen nicht viele Ausländer die weißen Strände und das blaue Meer: während die Europäer die Möglichkeit haben zwischen Spanien und ihren Herkunftsländern zu pendeln, führen andere Immigranten ein Leben voller Probleme. Viele sind von Nordafrika oder Lateinamerika nach Spanien gekommen um nach Arbeit zu suchen aber ihr Leben in Spanien ist nicht leicht.
Trotzdem haben alle verstanden, dass ein Ort der Begegnungen auch im Dialog sein muss.
Das wichtigste für mich ist der Dialog und das Zusammenleben zwischen Religionen, weil man nur so die Verallgemeinerungen der Welt löschen und ein Ort der Begegnung und des Friedens schaffen kann wie im Reich Al-Andalus.